Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, haben in den letzten Jahrzehnten in den Industrieländern an Häufigkeit zugenommen. In Österreich sind derzeit etwa 0,5% der Bevölkerung betroffen. Die Erkrankung tritt typischerweise zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr auf, kann aber auch davor oder danach diagnostiziert werden. Die wahrscheinlichste Ursache für die starke Zunahme in den letzten 20 Jahren ist eine Veränderung der Lebensgewohnheiten in den Industrieländern. Morbus Crohn ist häufig bei Zigarettenraucher:innen zu finden, während Colitis ulzerosa eher Nichtraucher:innen bzw. Ex-Raucher:innen betrifft. Neben dem Nikotinkonsum kommen moderne Nahrungsmittelzusätze und vermehrte Hygiene in Betracht. Allem Zugrunde liegt eine komplexe genetische Veranlagung.

Seit über 30 Jahren beschäftigt sich ao.Univ.-Prof. Dr. Gasche in Klinik und Forschung mit der Ursache, Diagnostik und Therapie von CED. Mit seiner weltweit anerkannten „Vienna Classification of Crohn’s Disease“ hat er entscheidend zur Verbesserung der Diagnostik und Therapie bei Morbus Crohn beigetragen. Der Darmultraschall ist die wichtigste und gleichzeitig einfachste Methode zur Beurteilung der Krankheitsschwere oder des Ansprechens auf verschiedene Behandlungen. Moderne Biologikatherapie und endoskopische Therapieverfahren wie Ballondilatation haben zu einer nachhaltingen Verbesserung der Lebensqualität und Verringerung der Operationszahlen geführt.

Durch den chronischen Blutverlust im Magen-Darmtrakt liegt bei CED meist auch ein Eisenmangel vor. Neue intravenöse Eisenpräparate sind sehr gut verträglich und können den Mangelzustand schnell und effektiv beheben. Ao.Univ.-Prof. Dr. Gasche war Wegbereiter für die intravenöse Eisensubstitution bei Patient:innen mit Magen-Darm Erkrankungen und  Vorsitzender internationaler und nationaler Richtlinienkommissionen bezüglich der Diagnose und der Behandlung von Eisenmangel und Anämie bei CED. Bei Loha for Life ist die intravenöse Eisensubstitution integrativer Bestandteil eines individuell personalisierten Therapiezugangs.

Das Labor für Molekulare Gastroenterologie an der Univ. Klinik füran der Univ. Klinik für Innere Medizin III (MedUniWien), welches seit 20 Jahren von Ao.Univ.-Prof. Dr. Gasche geleitet wird, beschäftigt sich mit der molekularen Ursache, Prävention und Behandlung von CED, Reizdarm, Eisenmangel,  und kolorektalem Karzinom (Darmkrebs). Zuletzt wurde in Zusammenarbeit mit Loha for Life erstmals endoskopisch sichtbare Biofilme im Darm von Patient:innen mit Reizdarmsyndrom und CED entdeckt. Diese Biofilme sind Ausdruck einer schweren Störung der Darmflora und oft Ursache der Verdauungsbeschwerden bei CED.

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