Reizdarm

Ein Reizdarm- oder Reizmagen Syndrom liegt vor, wenn über einen Zeitraum von 12 Wochen innerhalb der letzten 12 Monate Bauchschmerzen oder Unwohlsein vorliegen, die durch Nahrungsaufnahme ausgelöst werden (Reizmagen) oder durch Stuhlgang Linderung finden (Reizdarm). Dabei kommt es auch zu Veränderungen der Stuhlhäufigkeit und Stuhlkonsistenz, wobei keine strukturellen oder biochemischen Veränderungen vorliegen, die diese Symptome erklären könnten. Ähnlich wie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nimmt die Häufigkeit des Reizdarmsyndroms in den letzten Jahren stetig zu. Betroffen sind mehr Frauen als Männer, meist in jungen Jahren. Die Erkrankung beginnt gerne mit einer schweren Darminfektion und geht mit einer Störung der Darmflora einher.

In Zusammenarbeit mit Loha for Life entdeckte die Forschergruppe um Ao. Univ.-Prof. Dr. Gasche erstmals endoskopisch sichtbare Biofilme im Darm von Patient:innen mit Reizdarmsyndrom. Diese Biofilme sind Ausdruck einer schweren Störung der Darmflora und oft Folge von wiederholter Antibiotikaeinnahme. Moderne Therapieansätze richten sich seither gegen diese schweren mikrobiologischen Veränderungen des Darm Mikrobioms und beinhalten endoskopische Reinigungsverfahren sowie Stuhltransplantation. Von weiteren Antibiotika Therapien wird meist abgeraten.

Für Patient:innen ist der Darmultraschall der beste Test zur initialen Abklärung von Verdauungsbeschwerden. Dabei können sowohl Dünn- als auch Dickdarm auf strukturelle und funktionelleVeränderungen untersucht werden. Endoskopische Untersuchungen sind bei älteren Patient:innen zum Ausschluss polypöser (neoplastischer) Darmerkrankungen notwendig. Mittels Kapselendoskopie können Biofilme oder andere Erkrankungen des Dünndarms festgestellt werden. Bitte bringen Sie immer alle Vorbefunde zur Erstvorstellung bei Loha for Life.

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